Arianes Monoflossen-Abenteuer: Der lange Weg zur Meereskönigin

Arianes Monoflossen-Abenteuer - Der lange Weg zur Meereskönigin

„Hey du, ich bin’s, dein Erklärbär, und heute erzähle ich dir eine ganz besondere Geschichte. Es geht um Ariane, ein 15-jähriges Mädchen, das mit einer Monoflosse schwimmt – also quasi wie eine echte Meerjungfrau. Ziemlich cool, oder? Aber lass mich dir eins verraten: Selbst Meerjungfrauen haben mal schlechte Tage. Und weißt du, warum ich diese Geschichte erzähle? Weil sie uns zeigt, wie wichtig Ausdauer ist, auch wenn es mal richtig schwierig wird. Los geht’s!“

Ariane liebte das Schwimmen seit sie klein war. Es war ihre kleine Flucht aus dem Alltag, ihr Tor in eine andere Welt. Jedes Mal, wenn sie ins Wasser sprang, fühlte sie sich frei – wie eine echte Meerjungfrau. Als sie ihre erste Monoflosse bekam, war das wie ein Traum, der wahr wurde. Sie verbrachte Stunden damit, die Bewegungen zu perfektionieren, und stellte sich vor, einmal durch die Unterwasserlandschaften des Meeres zu gleiten. Der Gedanke an die nationalen Meisterschaften im Meerjungfrauenschwimmen wurde zu ihrem großen Ziel. Sie wollte nicht nur dabei sein, sie wollte strahlen – wie ein echter Stern unter Wasser.

Eines Tages nach dem Training saß sie am Beckenrand und trocknete ihre langen, nassen Haare. Ihre Freundin Mia lehnte sich zu ihr rüber.

„Ariane, du warst heute wieder mega schnell! Du wirst bei der Meisterschaft alle plattmachen!“

Ariane lächelte, aber in ihrem Inneren fühlte sie sich unsicher. Seit Wochen hatte sie Schmerzen in ihrer Schulter, und beim Schwimmen wurde es immer schlimmer.

Ein paar Tage später passierte es. Während des Trainings zog Ariane plötzlich scharf die Luft ein. Ein stechender Schmerz durchzog ihre Schulter, so intensiv, dass ihr für einen Moment schwindelig wurde. Sie schnappte nach Luft und versuchte, den Arm zu bewegen, doch der Schmerz war unerträglich. Sie musste mitten im Becken anhalten, die Tränen standen ihr in den Augen. Ihr Trainer, Herr Krüger, war sofort zur Stelle.

„Ariane, das sieht nicht gut aus. Ruh dich aus, ich helfe dir raus. Wir sollten das dringend checken lassen.“

Beim Arzt saß Ariane angespannt, während der Arzt ihre Schulter untersuchte. Als er schließlich die Diagnose stellte, fühlte sich das wie ein Schlag ins Gesicht an: eine Sehnenentzündung. Sein ernster Blick ließ keinen Zweifel: „Du musst erstmal eine Pause einlegen. Kein Schwimmen für die nächsten Wochen.“

Ariane schluckte schwer. Kein Schwimmen? Die Worte hallten in ihrem Kopf wider. Wie sollte sie dann für die Meisterschaften trainieren? Die Tränen liefen ihr über die Wangen, als sie zu Hause die Nachricht ihrer Mutter erzählte.

„Warum jetzt?“, stieß sie unter Schluchzen hervor. „Ich habe so hart trainiert, und jetzt das! Vielleicht sollte ich es einfach lassen. Vielleicht bin ich gar nicht gut genug.“ Ihre Stimme brach, und sie vergrub das Gesicht in ihren Händen, während ihre Mutter sie sanft in den Arm nahm.

„Puh, das war ein harter Moment für Ariane. Aber weißt du was? Manchmal scheint alles gegen dich zu laufen, und genau dann wird sich zeigen, wie viel du wirklich willst. Ariane wusste das noch nicht, aber das war erst der Anfang ihres großen Comebacks.“

Am nächsten Tag klopfte es an Arianes Zimmertür. Es war ihr kleiner Bruder Ben.

„Ariane, willst du echt aufgeben?“, fragte er direkt.

Ariane schaute ihn lange an. In ihrem Kopf tobte ein Sturm aus Gedanken. War das wirklich das Ende ihres Traums? Bilder von den vielen Stunden Training blitzten vor ihrem inneren Auge auf. Sie erinnerte sich daran, wie sie zum ersten Mal mit ihrer Monoflosse im Wasser geschwebt hatte, frei und schwerelos. Doch dann war da dieser Zweifel: Was, wenn sie es einfach nicht schaffen würde?

„Ich weiß nicht, Ben. Es fühlt sich an, als würde das Universum gegen mich sein“, sagte sie schließlich und versuchte, die Tränen zurückzuhalten.

Ben legte den Kopf schief. „Weißt du, als ich das letzte Mal beim Fußballtraining daneben geschossen hab, hat Papa gesagt: ,Nur wer weitermacht, kann besser werden.‘ Du bist doch meine große Schwester. Du bist stärker als das!“

Diese Worte trafen Ariane direkt ins Herz. Sie wusste, dass er recht hatte, aber der Gedanke an die bevorstehenden Herausforderungen machte ihr Angst. Noch am selben Abend setzte sie sich auf ihr Bett, starrte in die Dunkelheit und überlegte, wie sie weitermachen könnte. Schließlich griff sie zum Laptop und suchte im Internet nach Möglichkeiten, ihre Schulter zu schonen, aber trotzdem fit zu bleiben. Sie fand Übungen für die Rehabilitation und erstellte sich einen Plan.

Es war schwer. An manchen Tagen wollte sie alles hinschmeißen. Aber immer, wenn der Zweifel zurückkam, erinnerte sie sich an Bens Worte und an ihren Traum, eines Tages wieder wie eine echte Meerjungfrau durch das Wasser zu gleiten.

Wochen später durfte Ariane endlich wieder ins Wasser. Ihre Schulter fühlte sich besser an, aber sie war nervös. Während sie am Beckenrand stand, konnte sie spüren, wie ihr Herz schneller schlug. Würde sie noch genauso gut sein wie vorher? Herr Krüger stand am Beckenrand und beobachtete sie aufmerksam.

„Du schaffst das, Ariane. Du hast dir diese Chance hart erarbeitet“, sagte er und klatschte in die Hände.

Ariane atmete tief ein und trat vorsichtig ins Wasser. Die Kühle umhüllte sie, und ein bekanntes, aber lange vermisstes Gefühl kehrte zurück. Langsam legte sie sich ins Wasser und begann, mit ihrer Monoflosse zu schlagen. Der erste Zug war zögerlich, fast unsicher, doch dann wurde ihr Atem ruhiger. Das Wasser umströmte sie, und mit jedem Schlag fühlte sie, wie die Stärke zurückkam. Sie tauchte ab, und plötzlich war alles wie früher – nein, vielleicht sogar besser. Sie spürte, wie sich die Muskeln in ihrer Schulter anspannten, aber diesmal ohne Schmerz. Ihr Körper bewegte sich im Einklang mit dem Wasser, als wäre sie nie weg gewesen.

Nach einigen Bahnen tauchte sie wieder auf und blickte zu Herrn Krüger, der mit einem breiten Lächeln nickte.

„Das war fantastisch, Ariane! Du bist auf dem richtigen Weg. Weiter so, dann wirst du wieder in Topform sein!“

Ariane stieg aus dem Becken, das Wasser tropfte von ihr herunter. Zum ersten Mal seit Wochen fühlte sie wieder Hoffnung. Es war ein Schritt, aber es fühlte sich wie ein großer Sprung an.

Monate später war es endlich so weit: die Meisterschaft. Die Schwimmhalle war erfüllt von einer aufregenden Energie. Die Zuschauer klatschten, riefen Namen, und das rhythmische Trommeln auf den Tribünen hallte durch den Raum. Der Geruch von Chlor lag schwer in der Luft, gemischt mit der Anspannung aller Teilnehmer.

Ariane stand in ihrem glänzenden Meerjungfrauenanzug am Startblock. Sie schaute zu Mia, die neben ihr stand.

„Bist du bereit, Meerjungfrau?“, fragte Mia grinsend.

Ariane nickte entschlossen. „Ja, ich bin bereit.“

Der Startschuss fiel, und für einen Moment war es, als ob die Welt stillstand. Dann tauchte Ariane ins Wasser. Die kalte Umarmung des Wassers beruhigte ihre Nerven, und sie setzte kraftvoll ihre Monoflosse ein. Das Geräusch des Wassers, das an ihrem Körper vorbeiströmte, verschmolz mit dem Jubel der Menge über ihr.

Sie gab alles, spürte die Spannung in ihren Muskeln, das Brennen in ihren Beinen, doch sie ließ nicht nach. Mit jedem Schlag wurde sie schneller. Sie dachte an die vielen Tage, an denen sie zweifelte, und daran, wie weit sie gekommen war. Der letzte Zug brachte sie ins Ziel, und sie tauchte keuchend auf, die Ohren erfüllt vom tosenden Applaus.

„Weißt du, Ariane hat bei dieser Meisterschaft nicht den ersten Platz geholt. Aber sie wurde Dritte – und das war mehr wert, als jede Goldmedaille. Sie hatte sich zurückgekämpft, hatte nie aufgegeben, und das war der wahre Sieg. Was lernen wir daraus? Ausdauer bringt dich weiter, egal wie steinig der Weg ist. Und wer weiß, vielleicht wird Ariane nächstes Jahr die Meereskönigin!“

Gute Nacht, kleine Träumer! Und denk dran: Auch wenn es mal schwierig wird, bleib dran. Deine Ziele warten auf dich.

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