Linus und der Zaubersamen

Linus und der Zaubersamen

Hey du, ja genau, dich meine ich! Sag mal, wie geduldig bist du eigentlich? Ich weiß, manchmal kann es wirklich schwer sein, auf etwas zu warten. Ob’s die nächste große Pause ist, das leckere Eis, das endlich aus der Tiefkühltruhe kommen soll, oder ein Geburtstag, der ewig weit weg scheint – Geduld ist oft gar nicht so einfach, oder?

Aber wusstest du, dass Geduld manchmal genau das ist, was kleine Wunder wachsen lässt? Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen geheimnisvoll, aber ich verspreche dir, du wirst gleich verstehen, was ich meine. Lass uns zusammen die Geschichte von Linus und dem Zaubersamen erleben. Und wer weiß – vielleicht findest du darin einen kleinen Trick, wie das Warten manchmal leichter wird.

Bereit? Dann kuschel dich ein und hör gut zu. Los geht’s!

Die Geschichte von Linus und der Zaubersamen

Linus und der Zaubersamen story

Es war einmal ein kleiner Junge namens Linus, der es gar nicht leiden konnte, auf etwas zu warten. Egal ob es um sein Frühstück, neue Spielsachen oder seine Lieblingssendung ging – Linus wollte alles sofort haben.

Eines Tages besuchte Linus mit seiner Mutter den Markt im Dorf. An einem kleinen Stand mit funkelnden Glasfläschchen und seltsamen Samen entdeckte Linus etwas, das sofort seine Aufmerksamkeit erregte. Ein alter Mann mit einem langen weißen Bart hielt einen einzigen, leuchtend goldenen Samen hoch.

„Das hier“, sagte der Mann geheimnisvoll, „ist ein Zaubersamen. Wenn du ihn pflanzt und geduldig pflegst, wird daraus etwas Wundervolles entstehen.“

Linus’ Augen wurden groß. „Was wird daraus? Ein Baum voller Süßigkeiten? Ein Spielzeugbaum?“

Der alte Mann lächelte nur. „Das wirst du sehen – wenn du Geduld hast.“

Linus war sofort begeistert. Er zog seine Mutter am Ärmel. „Mama, ich will den Zaubersamen! Bitte!“

Die Mutter nickte und kaufte den Samen für Linus. Zu Hause angekommen, rannte Linus in den Garten, grub ein kleines Loch und pflanzte den Samen hinein. Dann holte er eine Gießkanne und goss Wasser darüber. „Na los, wachse!“ rief er erwartungsvoll.

Doch nichts geschah.

Am nächsten Morgen sprang Linus aus dem Bett und rannte hinaus in den Garten. Aber der Samen war immer noch nur ein kleines Hügelchen unter der Erde. „Das dauert zu lange!“ maulte er. „Vielleicht habe ich was falsch gemacht.“

Seine Mutter kam mit einer Schaufel und einem Lächeln herüber. „Geduld, Linus. Alles, was wachsen soll, braucht Zeit. Du musst den Samen pflegen, gießen und warten.“

Linus schnaubte, aber er goss den Samen trotzdem. Am nächsten Tag wieder. Und am nächsten. Nach einer Woche begann Linus, die Lust zu verlieren. Er setzte sich neben das Beet und seufzte. „Das ist doch total langweilig!“

Da hörte er plötzlich eine leise Stimme. „Ich wachse, Linus.“

Linus sah sich um. Niemand war da. „Wer hat das gesagt?“

„Ich“, kam die Antwort aus dem Boden. „Ich bin der Samen. Du kannst mich nicht sehen, aber ich wachse tief unter der Erde. Deine Geduld gibt mir die Kraft dazu.“

Linus’ Augen wurden riesig. „Du sprichst wirklich?“

„Ja“, sagte der Samen. „Aber nur zu dir, weil du dich so gut um mich kümmerst. Gib mir noch ein bisschen Zeit, und du wirst sehen, was ich werden kann.“

Von diesem Moment an goss Linus den Samen jeden Tag mit neuer Begeisterung. Er sprach mit ihm und erzählte ihm Geschichten. Wochen vergingen, und eines Morgens bemerkte Linus einen kleinen grünen Sprössling, der aus der Erde ragte.

„Mama, schau mal!“ rief er stolz.

Die Mutter lächelte. „Siehst du, Linus? Geduld zahlt sich aus.“

Der Sprössling wuchs weiter, und mit der Zeit wurde daraus eine wunderschöne Pflanze, die goldene Blüten trug. Als die erste Blüte aufging, fand Linus darin eine kleine glitzernde Kugel – eine Murmel, die in allen Farben des Regenbogens schimmerte.

„Das ist dein Geschenk, Linus“, sagte der Samen in seinem vertrauten Flüsterton. „Danke, dass du mir Zeit gegeben hast.“

Von diesem Tag an verstand Linus, dass Geduld manchmal schwer sein kann, aber am Ende immer etwas Besonderes dabei herauskommt. Und er war ein bisschen weniger ungeduldig – zumindest meistens.

Ende

Gute Nacht und träum was Schönes!

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