Die geheimnisvolle Stimme aus der Dachkammer

Die geheimnisvolle Stimme aus der Dachkammer Story

Willkommen, liebe Freunde! Ich bin euer Erklärbär, und ich habe euch heute eine Geschichte mitgebracht. Eine Geschichte über Familie, Abenteuer und darüber, wie stark man zusammen sein kann, wenn man einander unterstützt. Es geht um Benny, einen zehnjährigen Jungen mit einer ziemlich lebhaften Fantasie, und seine ältere Schwester Ariane, die sich selbst für viel vernünftiger hält – zumindest meistens. Aber auch vernünftige Menschen machen manchmal etwas, na ja, nicht ganz so Kluges.

Unsere Geschichte beginnt an einem ganz gewöhnlichen Nachmittag in einem ganz gewöhnlichen Wohnzimmer. Benny liegt auf dem Teppich und malt mit seinen Buntstiften. Ariane sitzt auf dem Sofa, das Gesicht halb hinter einem Buch versteckt. Von draußen dringt das Geräusch von Vögeln herein, und irgendwo in der Küche klappert Geschirr.

‚Benny, was machst du da?‘ fragt Ariane schließlich, ohne von ihrem Buch aufzusehen.

‚Male ein Bild. Schau, das ist ein Drache, und das hier bin ich, und das ist das große Schloss, das wir bauen werden, wenn ich groß bin!‘ sagt Benny voller Begeisterung.

‚Ein Schloss?‘ Ariane legt das Buch beiseite und schaut sich Bennys Zeichnung an. Sie lächelt leicht. ‚Du weißt schon, dass Schlösser teuer sind und man ein paar… Jahre braucht, um eines zu bauen, oder?‘

‚Deshalb wirst du mir helfen!‘ erklärt Benny, als wäre das die offensichtlichste Sache der Welt. ‚Du bist klug und kannst mir sagen, wo wir Steine herbekommen und wie man Mauern baut.‘

Ariane schüttelt den Kopf, aber sie lächelt. ‚Und wer soll in diesem Schloss wohnen, wenn es jemals fertig wird?‘

‚Wir natürlich! Und Mama und Papa! Und unsere Katze Mia!‘ ruft Benny.

Da seht ihr, liebe Zuhörer, wie Benny sich die Welt vorstellt: groß, abenteuerlich und voller magischer Möglichkeiten. Ariane ist da ein wenig pragmatischer – aber auch sie kann nicht ganz widerstehen, wenn ihr Bruder von seinen Träumen erzählt. Trotzdem bleiben die beiden nicht lange im Wohnzimmer. Denn an diesem Nachmittag, kurz nachdem sie mit ihrer Diskussion über das Schloss fertig sind, passiert etwas ziemlich Ungewöhnliches.

Es gibt ein dumpfes Poltern im oberen Stockwerk. Benny springt auf, Augen weit aufgerissen. ‚Hast du das gehört?‘

Ariane seufzt. ‚Bestimmt nur der Wind oder so.‘

Doch da ist es wieder. Ein Poltern, und dann ein Geräusch, das ein bisschen wie ein leises, hohes Lachen klingt. Jetzt schaut auch Ariane besorgt. ‚Okay, das war… seltsam.‘

‚Das sind die Schlossgeister!‘ ruft Benny begeistert. ‚Ich wusste, dass es sie gibt! Komm, Ariane, wir müssen nachsehen!‘

Obwohl Ariane normalerweise skeptisch ist, kann sie Bennys Entschlossenheit nicht ignorieren. Sie nimmt eine Taschenlampe und folgt ihrem Bruder nach oben. In der dunklen Dachkammer, zwischen alten Kartons und Möbeln, finden sie schließlich die Quelle des Geräuschs: ein alter Plattenspieler, der sich von selbst eingeschaltet hat.

Benny bleibt wie angewurzelt stehen, starrt auf den Plattenspieler und sagt dann: ‚Das ist doch kein Geist. Das ist nur… seltsam.‘

Ariane nickt. ‚Vielleicht hat der Wind eine Kiste verschoben und dabei hat sich der Plattenspieler eingeschaltet. Oder er hat einfach einen Wackelkontakt.‘ Sie lehnt sich vor, um den Schalter auszumachen.

Doch in dem Moment hören beide eine leise Stimme, die sagt: ‚Gemeinsam schafft ihr alles!‘ Es klingt, als käme die Stimme von ganz weit her, wie eine alte Aufnahme auf einem Band. Dann verstummt der Plattenspieler, und die Dachkammer ist wieder still.

Benny dreht sich zu Ariane um. ‚Hast du das auch gehört?‘

‚Ja‘, sagt sie langsam. ‚Ja, hab ich.‘

In den nächsten Tagen reden die beiden immer wieder über das, was sie erlebt haben. Der Plattenspieler funktioniert plötzlich wieder ganz normal, und sie finden keine Erklärung für die seltsame Stimme. Doch etwas hat sich geändert: Sie merken, wie sehr sie sich aufeinander verlassen können. Ariane hilft Benny mit seinen Schulaufgaben, und Benny bringt Ariane zum Lachen, wenn sie mal schlechte Laune hat.

So, liebe Freunde, endet diese kleine Geschichte. Benny und Ariane haben gelernt, dass man zusammen stark ist – und dass ein bisschen Magie vielleicht doch in den Alltag passt. Auch wenn sie nie herausgefunden haben, woher die Stimme kam, wissen sie jetzt, dass sie ein Team sind, das nichts auseinanderbringen kann. Und das, meine Lieben, ist der wahre Wert von Zusammenhalt in der Familie.

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